Magnetische Felder sind überall dort, wo Wechslstrom fließt. Ein niederfrequentes magnetisches Wechselfeld entsteht immer dann, wenn Wechselstrom fließt, ein Netzadapter eingesteckt ist oder z.B. eine Niedervolt-Halogen-Lampe mit Transformator eingesteckt ist. Um einen stromdurchflossenen Leiter bzw. einen Trafo entsteht ein Feld, dessen Feldstärke mit dem Abstand abnimmt.
Niederfrequente magnetische Felder treten vor allem auf in der Nähe von Hochspannungsleitungen, Bahnstromleitungen, Ringleitungen, Umschaltstationen sowie in unmittelbarer Nähe von Niederspannungsverteilern und elektrischen Haushaltsgeräten, z.B. Elektroherd, Fernsehgerät, Rasierapparat, Fön, Lötkolben, Bohrmaschine, Heizlüfter, Staubsauger, Heizdecken, Trafos, Lampen, elektrische Boiler, Heizungen und alle weiteren mit Wechselstrom betriebenen Geräte. In parallelen Leitern, die von entgegengesetzt gerichteten Strömen durchflossen werden, wie es bei Hin- und Rückleiter der Fall ist, kompensieren sich die Magnetfelder, da das Feld vom Rückleiter dem des Hinleiters entgegengesetzt ist. Deshalb ist die Feldstärke um die installierten Leiter in der Wand vergleichsweise klein, da hier die Leiter eng beieinander geführt werden.
Größer sind sie bei Halogenleuchten, wo Hin- und Rückleiter Abstände bis zu 30 cm haben können. Große Leiterabstände gibt es auch bei der Hochspannungsleitung und bei der Stromzuführung über Dachständer. Deshalb erzeugen Hochspannungsleitungen und Dachständer ebenfalls hohe Magnetfelder. Unter einer Hochspannungsleitung kann man Werte (je nach Auslastung) von bis zu 10.000 nT messen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass schon ab einem Feld von 4 nT die Gehirnströme beeinflusst werden.
Genauso problematisch oder unter bestimmten Bedingungen sogar noch problematischer als eine Hochspannungsleitung können elektrifizierte Bahntrassen
sein. Der stromführende Teil ist die Oberleitung, an der die Lok den Strom abnimmt. Der Rückleiter ist die Schiene, die auf dem Erdboden verläuft. Je nach Bodenbeschaffenheit (auch Bodenfeuchte) kann das magnetische Wechselfeld sehr weit von der Bahnlinie entfernt verschleppt werden. Wenn dann auch noch im Boden Fernwärme- oder Gasleitungen verlegt sind, so können diese das magnetische Wechselfeld der Schiene noch mehrere 100 Meter weit von der Bahntrasse wegführen.
Bei parallelen Leitern erfolgt eine Verstärkung, in dem sich die Felder der einzelnen Leiter addieren. Dies ist in einer Spule der Fall, insbesondere beim Transformator, bei dem durch einen Eisenkern das Magnetfeld noch weiter erhöht wird.